daß so ein juridisch-kanonischer Akt wie eine Pfarrerhebung so viele Sitzungen und Vorbereitungen und Besorgungen braucht hätte ich mir nie gedacht. Nachdem ich ja schon am Pfingstsonntag (15. Mai) als Pfarrer eingeführt wurde haben wir mit dem Pfarrgemeinderat das Patrozinium (Hl. Augustin – 28. August) als Datum für die offizielle Pfarrerhebung gewählt.
Das gab uns dann auch genügend Zeit, um uns als “junge Pfarre” zu präsentieren.
Für so einen Tag ist die Kirche natürlich mit ihren gut 300 Sitzplätzen halt doch zu klein und so wurden Stühle herbeigeschafft und die “African Inland Church” hat uns gratis ein Zelt zur Verfügung gestellt.
Alles hat seine Ordnung: zuerst die Kinder (dancing girls and boys) dann die Frauenrunde gefolgt von den Männer und zum Schluß die “hohe Geistlichkeit”.
Nach gut vier Stunden, die Predigt allein hat eine “doppelte Unterrichtseinheit”gedauert und die zahlreichen Ansprachen am Ende der liturgischen Feier sowohl kirchlicher als auch ziviler Vertreter hatte den Magen zum Knurren gebracht.
Die Teller reichten natürlich nicht aus und so mußten zwei Frauen ständig spülen. Am Ende der Feier waren alle glücklich, denn “die Feier ging durch den Magen”
Und der “Mzungu Father” hatte auch noch ein Dessert für die Kleinen.
Und dann ging es zum dritten Teil des Feiertages: Die Installation des Pfarrers als Dorfältesten.
Dazu gehört der Dreifuß (Stuhl), der Gehstock, der Fliegenwedel, der rot-karierte Umhang und der Federschmuck. Dies wird von den Dorfältesten überreicht, aufgesetzt und angezogen. Etwas Modernes war auch noch dabei: der Obmann vom Pfarrgemeinderat hat ein Geschenk in einer Schachtel überreicht.
Und dann war Fotoshooting …