Hochfest der Volksfrömmigkeit

Fast jede Diözese Boliviens hat ihren ganz besonderen Marienwallfahrtsort: La Paz in Copacabana, Cochabamba in Urkupiña, Santa Cruz in Cotoka … und Tarija in Chaguaya. Ein kleines Dorf am Fuße eines Berges etwas mehr als 60 km von der Stadt Tarija entfernt. Und jeder dieser Orte hat einen besonderen Wallfahrtsmonat, meist beginnend und auch endend mit einem Marienfest oder Gedenktag. In Tarija begann dieser Monat am “Hohen Frauentag” und endet am 15. September “Maria, Schmerzensmutter”.

Bisher kannte ich es mehr vom Erzählen her und so war ich gestern wirklich angenehm überrascht – es war keine Übertreibung – tausende nehmen an der Nachtwallfahrt teil. Der Beginn um 17.00 Uhr an der Pilgerbrücke in Tarija sieht zwar noch mehr nach einem Volkswandertag aus, doch im Laufe der Stunden ändert sich zusehends die Atmosphäre und es wird zu einem religiösen Event.


Die Stadt- und die Landesregierung übernehmen die ganze Organisation. Und es war beeindruckend wie gut alles arrangiert war. Auf alle fünf Kilometer war ein Posten errichtet: Erste-Hilfe, gratis heiße Getränke und ein Auto für Notfälle.


Und auch am Wallfahrtsort selber übernehmen die zivilen Stellen alle organisatorischen Angelegenheiten: Wachmänner, Ordnerdienst, Putzdienst, Parkplatz und noch einmal eine Labstation mit kleinen Imbissen. Und so können sich die Priester voll und ganz auf ihre Aufgabe konzentrieren.

Montag bis Freitag, jeweils 4 hl. Messen; Samstag und Sonntag jeweils 8 hl. Messen

Bei Tagesanbruch erreichten wir das Ziel der Wahlfahrt.

Und das Thema der diesjährigen Wallfahrt “vive tu promesa” – “lebe dein Versprechen” bezieht sich nicht bloß auf das Versprechen der Wallfahrt, sondern soll zu einem Lebens-Motto werden.